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Pferderasse Knabstrupper


Beschreibung

Der Knabstrupper ist ein Warmblut-Pferd mit Ursprung in Dänemark.

Er ist wegen seiner auffälligen Farbgebung (Tigerscheckung) bekannt.
Die Knabstrupper sind eine Farbvariante der einst weltbekannten Frederiksborger, diese wurden Typ- und blutmäßig auf dem Dänischen Gestüt "Knabstrupp" weitergezüchtet, daher hat die Rasse auch ihren Namen. Nachdem in Folge der Reformation viele kirchliche Gestüte in den Besitz des Königs fielen, begann auf dem königlichen Gestüt "Frederiksborg" die konsequente Zucht von Pferden mit Tigerscheckung. Zuchtgrundlage waren Pferde, die entweder aus Spanien importiert wurden oder spanischen Blutlinien entstammten.
Im Barock erlebten die Tigerschecken ihren Höhepunkt, da sie bestens dafür geeignet waren die Lebenslust und Farbenfreude der barocken Fürsten darzustellen. Es war bereits damals etwas besonderes, ein solches Pferd zu besitzen, denn trotz aller Zuchtbemühungen in ganz Europa waren Tigerschecken eine Seltenheit und dem entsprechend wertvoll.
In Dänemark allerdings gelang es, durch konsequente Reinzucht einen Tigerscheckenstamm aufzubauen, aus dem mit der Zeit reinerbige (weiß geborene) Pferde hervorgingen.
Die Pferde dieser Zucht gehörten zu den begehrtesten Pferden in ganz Europa. Sie zogen nicht nur die goldenen Kutschen der Adligen, sondern waren sie oft die Lieblingsreitpferde der Könige und Kaiser.
Die Barockpferde, somit auch die Knabstrupper, erhielten ihren Todesstoß durch Napoleon, welcher das einfache Volk als Soldaten rekrutierte und für diese Menschen, welche nur über geringe Reitkenntnisse verfügten Massenweise geradeaus laufende einfarbige Pferde benötigte.
Den Kampf von Mann zu Mann gab es nicht mehr und die hohe Reitkunst wurde zum Freizeitvergnügen von Gentleman und Fürsten.

Neben dem königlichen Gestüt "Frederiksborg", gab es auch private Züchter. So begann 1798 Major Villars Lunn mit Stuten, welche er vom Gestüt Frederiksborg übernahm, eine eigene Zucht, die als Knapstrupper bekannt werden sollte.
Bei einem Pferdehändler -und Schlachter Namens Fläbe erwarb er eine Tigerscheckstute, die als Fläbestute in die Geschichte einging. Diese fiel ihm durch ihre Leistungsbereitschaft auf. 1813 bekam sie ein Fohlen von dem Lövenborger Hengst "Baeveren". Dieses Fohlen, bekannt als "Fläbehengst", wurde später als Deckhengst eingesetzt und dadurch wurde wieder eine Größere Anzahl an Tigerschecken in Dänemark geboren.
Der Fläbehengst war rein spanisch gezogen, die Mutter wurde von den spanischen Truppen Napoleons nach Dänemark gebracht und auch der Vater stammte von spanischen Pferden ab.
1891 schlug bei einem Unwetter auf Gestüt Knabstrupp der Blitz ein und tötete 22 Zuchttiere, dadurch erlosch die Zucht dieses Gestüts. Die bereits fast 100-Jährige Zuchtgeschichte des Gestütes Knabstrupp hinterließ allerdings so große Spuren, so dass 1952 der Landgerichtsanwalt Ledager mit wenigen Nachkommen der Pferde von Gut Knabstrupp wieder ein Knabstruppergestüt gründen konnte.

20 Jahre später wurde in Dänemark ein landesweiter Verband zur Knabstrupperzucht gegründet. Bis heute besteht die Rasse aus nur wenigen Hundert Zuchttieren in denen sich die genetischen Überreste der dänischen Tigerscheckpferde erhalten haben. Die meisten alten Blutlinien wurden aufgelöst oder vorwiegend nach Deutschland, verkauft.  
Die "Interessengemeinschaft Knabstrupper Deutschland" erarbeitete ein Zuchtprogramm für die Rasse, welches dem modernen als auch dem barocken Typen Knabstrupper gerecht wird. Verschiedene dänische Hippologen und der Verein zur Erhaltung alter Haustierrassen (Dänemark) hoffen, dass es den deutschen Züchtern gelingt, dieses alte dänische Kulturgut zu erhalten.
Der Knabstrupper eignet sich als Reit -und Fahrpferd, im Besonderen für die Dressur bis zur hohen Schule und auch als Voltigierpferd und für therapeutisches Reiten.

Es gibt 2 Zuchtrichtungen:

Der moderne Typ, der in etwa dem "Deutschen Reitpferd" ähnelt und der barocke Typ, welcher oftmals eine Rammsnase hat und kräftiger gebaut ist. Nur Pferde des barocken Typs, welche in 3. Generation reingezogen sind werden als originale Knabstrupper anerkannt. In Ausnahmefällen werden auch Pferde, welche mit PRE, Lusitano oder anderen ausgewählten spanischen Rassen gekreuzt wurden ins Barock-Zuchtbuch aufgenommen.
Knabstrupper des modernen Typs werden mit verschiedenen Warmblutrassen veredelt um so ein sportliches Reitpferd zu züchten. Die Pferde verfügen über einen guten Charakter, sind zäh, intelligent und haben einen eisernen Willen. Bis heute ist das Markenzeichen der Knabstrupper die besondere Fellfarbe.

Haupteinsatz

Dressur, Fahren, Reiten

Charakterzüge

Intelligent, Zäh

Exterieur

Das Stockmaß liegt zwischen 148 bis 160 cm, als ideal gilt ein Maß von 155 cm. Begehrt sind die Pferde wegen der Tigerscheckfarbe, es gibt aber auch einfarbige Rassevertreter.

Es gibt 5 Farbvarianten beim Knapstrupper:

Volltiger: Einfarbig-weißes Fell mit roten, braunen oder schwarzen Punkten, welche gleichmäßig über den Kopf, Hals, Körper und den Beinen verteilt sind.

Schabracktiger: einfarbiges schwarzes, braunes oder rotes Fell  am Vorderteil des Pferdes, hinten sind braune, schwarze oder rote Punkte auf weißem Grund.

Schneeflockentiger: einfarbiges Fell (rot, braun oder schwarz) mit weißen Punkten.

Weiß geborene: weiß geborene Pferde mit oder ohne vereinzelten Punkten / Melierungen.

Einfarbige: einfarbige Pferde (keine Schimmel) ohne Anzeichen einer Scheckung, können die Scheckung aber rezessiv in sich tragen und weiter vererben.

Der Kopf ist passend zur Größe vom Pferd, mit großen Augen und einem kleinen Maul, leichte Rammsnasigkeit wird toleriert. Der Hals ist lang, an der Oberseite nicht zu dick und ist gut bemuskelt, er grenzt sich deutlich von der Schulter ab. Um eine gute Sattellage zu ermöglichen sollte der Wiederrist weit zurückliegen. Der Rücken ist gerade und muskulös. Die Kruppe ist lang und breit und weist eine kräftige Bemuskelung  auf, sie fällt mäßig ab.
Außerdem muss die Kruppe tiefer liegen als der Wiederrist und kippfähig sein, so kann das Pferd die Hinterhand besser unter den Schwerpunkt schieben. Der Oberschenkel ist gut bemuskelt und so lang, dass Knie und Hüftknochen in Ruhestellung eine senkrechte Linie bilden. Eine enge Stellung der hinteren Sprunggelenke ist zulässig, da sie eine höhere Trittsicherheit bewirkt.
Das vordere Röhrbein soll einen Umfang von 18 cm nicht unterschreiten und dem entsprechend lang sein, der Unterarm dem entsprechend kürzer, Ellenbogen und Vorderfußwurzelgelenk müssen leicht beweglich sein.
Das Fundament ist trocken mit klaren Sehnen und kräftigen Gelenken, die Hufe sind korrekt geformt.
Je nachdem, ob es sich um einen barocken oder modernen Knapstrupper handelt ist der Körperbau dem entsprechend eher kräftiger bzw. sportlicher im Gesamterscheinungsbild.


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Knabstrupper

Pferderasse Knabstrupper Bild: Debora Johnson, horsehints.org

Rasse:

Knabstrupper

Art:

Warmblut

Farben:

Überwiegend Tigerschecke / Volltiger

Stockmaß:

148 - 160 cm

Ursprung:

Dänemark

Vorkommen:

weltweit

Zuchtgebiete:

Dänemark, Deutschland